Rückblick 2017

2. Niedersächsisches Symposium Materialtechnik

Clausthal-Zellerfeld. Ob für die Automobilproduktion, die Baubranche oder die Medizintechnik: Neuartige bzw. optimierte Materialien und Materialkombinationen sind ein entscheidender Schlüssel für Innovationen. Dies ist auf dem zweiten Niedersächsischen Symposium Materialtechnik deutlich geworden, zu dem sich Ende Februar rund 150 Teilnehmende aus ganz Deutschland an der TU Clausthal getroffen hatten.

Ausrichter der Tagungsreihe, die 2015 ihre Premiere gefeiert hatte, war wieder das Clausthaler Zentrum für Materialtechnik (CZM). „Seit gut zwei Jahren verbinden wir ganz erfolgreich in unserem Zentrum so konträre Werkstoffe wie Glas, Keramik, Kunststoff und Metalle”, sagte Professor Volker Wesling, der Vorstandssprecher des CZM. „Dabei bringen sich Natur- und Materialwissenschaftler sowie Ingenieure gemeinsam ein und inspirieren sich untereinander”, so Wesling weiter. Charakteristisch für das CZM und ebenso für das Symposium ist der Leitgedanke „Neue Perspektiven durch fortschrittliche Materialien und Prozesse – von den Grundlagen bis zur Anwendung auf allen Stufen der Wertschöpfungskette”.

Im Eröffnungsvortrag in der Aula Academica der TU Clausthal sprach Dr. Albrecht Stalmann von der Volkswagen AG über „Die Materialwissenschaften im Spannungsfeld der Anforderungen von Industrie 4.0 im Automobilbau”. Dabei beleuchtete der Automobilexperte unter anderem die digitalisierte Qualitätskontrolle verwendeter Materialien am Beispiel von Coils.

Insgesamt standen an beiden Veranstaltungstagen 50 Fachreferate – vorgetragen in drei parallelen Sessions – auf dem Programm. Die Beiträge, die in einem Tagungsband zusammengefasst sind, informierten über Trends in der Materialforschung und Prozesstechnik, und zwar bezogen auf neun Themengebiete: neue Funktionsmaterialien, Baustoffe, ressourcenschonende Werkstoffkonzepte, Umformtechnik, Fügetechnik, Beschichtungs- und Oberflächentechnik, Werkstoffeigenschaften und -verhalten, Analytik sowie werkstofftechnische Modelbildung. Auch Holz, die größte nachwachsende natürliche Ressource, wurde thematisch aufgegriffen. In seinem Vortrag „Holz und organische Reagenzien – eine vielversprechende Partnerschaft” zeigte der Clausthaler Professor Dieter Kaufmann auf: Durch eine chemische Optimierung der Holzoberfläche könnten die Nachteile des Naturprodukts, etwa die Anfälligkeit für Feuchtigkeit, Feuer und biologische Angriffe, gut kompensiert werden.

Nach einer erfolgreichen zweiten Veranstaltung, die auch bei teilnehmenden Wissenschaftlern aus dem Ausland, zum Beispiel aus Schweden oder Griechenland, auf Interesse gestoßen war, blickte CZM-Geschäftsführer Dr. Henning Wiche schon einmal voraus: „Das dritte Niedersächsische Symposium Materialtechnik soll im Jahr 2019 stattfinden.”