SEAL - Surface Engineering and Analysis Laboratories

Die moderne Materialforschung ist zunehmend auf eine immer genauere Kenntnis und Kontrolle der physikalischen und chemischen Eigenschaften angewiesen. In den letzten Jahrzehnten ist daher der Bedarf an Techniken, die einen detaillierten Einblick und die gezielte Einstellung der physikalisch-chemischen Eigenschaften eines Materials bzw. Werkstoffs ermöglichen stetig gestiegen. Besonderer Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang der Oberfläche zu. Als der Bereich des Festkörpers, der in unmittelbarer Wechselwirkung mit der Umgebung steht, hat die Oberfläche wesentlichen Einfluss auf verschiedene material- bzw. werkstoffspezifische Eigenschaften. Hierzu zählen z.B. die Korrosionsbeständigkeit, die Benetzbarkeit oder die katalytische Aktivität eines Materials.

Das SEAL am Clausthaler Zentrum für Materialtechnik umfasst in großer Breite eine Reihe von verschiedenen Methoden und Techniken aus dem Bereich der Oberflächen- und Materialanalytik sowie der Oberflächenpräparation. Mit den am SEAL vorhandenen Methoden können Materialien und im besonderen Materialoberflächen gezielt hinsichtlich ihrer strukturellen und physikalisch-chemischen Eigenschaften untersucht und funktionallisiert werden. Mit den analytischen Verfahren können z.B. Informationen über die Elmentzusammensetzung, vorhandene chemische Bindungen oder die Topographie gewonnen werden. Die zur Verfügung stehenden Methoden decken hierbei verschiedene Informationstiefen sowie Ortsauflösungen ab. So können sowohl tiefenaufgelöste Untersuchungen (wenige Nanometer bis mehrere Mikrometer) als auch lokale Punktanalysen (im Nanometerbereich) durchgeführt werden. Auf Seiten der Oberflächenpräparation stehen sowohl Verfahren zum gezielten Materialabtrag, zur Beschichtung als auch zur Reinigung und Funktionallisierung von Oberflächen zur Verfügung. Der potentielle Einsatz der verschiedenen Techniken erstreckt sich entlang der kompletten Wertschöpfungskette, von der Grundlagenforschung bis hin zu angewandten Fragestellungen, wobei für gewöhnlich alle gängigen Materialklassen von Metallen, Keramiken, Gläser bis hin zu Polymerwerkstoffen und auch organischen Materialien adressiert werden können.