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Das Thema Rohstoffe ist aktueller denn je

Zum 23. Mal hat das Kolloquium Bohr- und Sprengtechnik an der TU Clausthal stattgefunden. Rund 250 Teilnehmende aus der Bergbaubranche tauschten sich über Innovationen aus.

So verschieden die gegenwärtige Energieknappheit und das in Schweden entdeckte große Vorkommen an Seltenen Erden auch sind, so machen sie doch beide eines deutlich: die Wichtigkeit von Rohstoffen bzw. Energierohstoffen. „Insofern hat das Kolloquium Bohr- und Sprengtechnik, das an der TU Clausthal seit 1976 alle zwei Jahre ausgerichtet wird, auch bei seiner 23. Auflage nicht an Aktualität eingebüßt.“ Dies betonte Prof. Oliver Langefeld vom ausrichtenden Institut für Bergbau bei der Eröffnung. Rund 250 Teilnehmende aus Bergbauunternehmen und -zulieferern, Hochschulen, Bergbehörden und Forschungseinrichtungen kamen in der Aula Academica der Universität zusammen, um zwei Tage lang über neueste Entwicklungen, Trends und Projekte zu diskutieren.

Automatisierung und Digitalisierung im Bergbau

Der Bergbau hat im Harz eine mehr als 1000-jährige Geschichte. Erste Sprengarbeiten gehen zurück bis ins Jahr 1632. Ohne den Bergbau würde es auch die TU Clausthal nicht geben, die in zwei Jahren ihren 250. Geburtstag feiert. Nach einem Exkurs in die Geschichte nahm Prof. Heike Schenk-Mathes, die geschäftsführende Präsidentin der TU Clausthal, Bezug auf die Gegenwart: „Dieses Kolloquium schlägt thematisch eine Brücke von der Bergbaubranche zur digitalen Transformation sowie zur Nachhaltigkeit. Und an diesem Punkt sind wir mitten in den Forschungsthemen der TU Clausthal.“ Petra Emmerich-Kopatsch, Clausthal-Zellerfelds Bürgermeisterin, sprach ebenfalls ein Grußwort und stellte einen weiteren aktuellen Aspekt heraus: „Wir brauchen Fachkräfte, auch im Bereich der Rohstoffe. Deshalb sind die grundständigen Studiengänge auf diesem Gebiet sehr wichtig.“ 

In die Fachthemen stiegen die Teilnehmenden danach mit zwei Eröffnungsvorträgen ein. Zunächst sprach Prof. Walter Frenz (RWTH Aachen) angesichts des Russland-Ukraine-Krieges über „Staatliche Lenkung zur Rohstoffsicherung“. Nach Frenz‘ Worten wären staatliche Aktivitäten wie ein staatliches Rohstoffunternehmen, ein Rohstofffonds oder eine Rohstofflagerhaltung derzeit legitimiert. Dafür müsste aber eine rechtliche Konstruktion gewählt werden, die Beihilfenverbot, Grundfreiheiten und Diskriminierungsverbot gerecht wird. Zudem sei zu berücksichtigen, dass die EU die Umwandlung von der Primär- in eine Sekundärrohstoffwirtschaft anstrebt. Im zweiten Vortrag ging es um die Frage „Quo vadis Sprengloch-Bohrtechnik?“ Der Referent, Diplom-Ingenieur Karl-Heinz Wennmohs (M&R Consulting), überblickt mehrere Jahrzehnte der Entwicklung und betonte die zunehmende Automatisierung. Wennmohs war bereits beim ersten Clausthaler Kolloquium 1976 dabei. Dies gilt auch für Hartmut Schade (90), ehemaliger Berghauptmann des Landes Hessen, der noch kein einziges bohr- und sprengtechnisches Kolloquium im Harz versäumt hat.

Tagungstermin für 2024 steht schon

Die 23. Auflage, federführend von Mareike Bothe-Fiekert M.Sc. organisiert, bestand aus 17 Vorträgen, einer Podiumsdiskussion und einem Bergmännischen Abend. Inhaltlich bildete etwa der Bereich „Automatisierung und Digitalisierung im Bohr- und Sprengprozess“ einen Schwerpunkt. Im Fazit zur Konferenz wies Prof. Hossein Tudeshki bereits auf die nächste große Bergbau-Tagung an der TU Clausthal hin. Am 31. Januar und 1. Februar 2024 trifft sich die Branche zum 11. Kolloquium Fördertechnik im Bergbau.

Kontakt:
TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904
E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

 

Teilnehmer an einer Veranstaltung

Das 23. Kolloquium Bohr- und Sprengtechnik bescherte der Aula Academica ein volles Haus. Diplom-Ingenieur Karl-Heinz Wennmohs (siehe auch Bilder unten), der die Clausthaler Tagung bereits bei ihrer Premiere 1976 besucht hat, hielt einen Eröffnungsvortrag. Fotos: Christian Ernst

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