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Humboldtianer diskutierten über das Thema Circular Economy

Die Jahrestagung 2022 der Deutschen Gesellschaft der Humboldtianer e.V. (DGH) hat im November in Clausthal und Goslar stattgefunden.

Die Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) ist eine der großen öffentlichen Fördereinrichtungen für Nachwuchswissen­schaftler:innen, die entweder nach Deutschland kommen oder von Deutschland aus ins Ausland gehen möchten. Ein wesentliches Element dieser Förderung ist die „Humboldt-Familie“, ein transnationales Netzwerk von Forschenden und Wissenschaftler:innen. Die DGH ist Teil dieser Familie; dort sind Personen versammelt, die das Privileg eines Humboldt-Stipendiums genießen durften, der AvH aktiv verbunden bleiben möchten und sich um die Erweiterung des Netzwerkes bemühen.

Das Thema der zweitägigen Jahrestagung war mit der „Circular Economy“ beim Gastgeber entlehnt, nämlich der TU Clausthal, die sich die Kreislaufwirtschaft als ein übergreifendes Forschungsziel gegeben hat. Die öffentliche Auftaktveranstaltung am 4. November in der Aula der TU mit etwa 100 Humboldtianer:innen und 30 Interessierten aus Clausthal-Zellerfeld und der Region war diesem Thema gewidmet. Unter Koordination des Vizepräsidenten der TU, Prof. Daniel Goldmann, waren sechs Disputand:innen zusammengekommen, die mit einer „keynote lecture“ und weiteren Impulsvorträgen eine ausgiebige Diskussionsrunde mit den Teilnehmenden einleiteten. Vertreten waren neben der TU Clausthal die Firmen Salzgitter AG und Volkswagen AG, das Amt für regionale Landesentwicklung der Region Braunschweig, die Humboldt-Stiftung und das Institut für Technik- und Umweltsoziologie der BTU Cottbus mit der keynote-Rednerin Prof. Melanie Jaeger-Erben (Thema: „Zirkuläre Suffizienz – der blinde Fleck der Circular Economy-Debatte?“).

Wie die Beiträge von Prof. Jens Traupe (Salzgitter AG) und Prof. Stephan Krinke (Volkswagen AG) zeigten, stellen sich beide Firmen den grundlegenden Veränderungen und Herausforderungen von Ressourcenknappheit und nachhaltigem Handeln ohne Wenn und Aber. Für einige Probleme wie dem „grünen Stahl“ sind Lösungen erkennbar; für andere wie zum Beispiel die dringend erforderlichen, erhöhten Mobilitätsdienstleistungen im ländlichen Raum ist es schwieriger. Die Region Braunschweig, vertreten durch Dr. Ulrike Witt, unterstützt den Prozess der Bildung regionaler Netzwerke. Der Präsident der Humboldt-Stiftung, Prof. Hans-Christian Pape, betonte, dass man auf die Adaptivität von komplexen Systemen (von uns) hoffen darf. Adaptivität verlangt Reflektion und Selbstreflektion, gerade auch unter den zukünftigen Verantwortungsträger:innen, von denen – so hofft man – einige im Raum saßen. Der zweite Tag der Jahrestagung, der nicht öffentliche Teil, fand unter anderem im Forschungszentrum Energiespeichertechnologien (EST) der TU Clausthal in Goslar unter Beteiligung von Prof. Thomas Turek statt.  

Während der Vertreter von Salzgitter eher die klassische Kreislaufwirtschaft ansprach (Circular Materials), adressierte die Veranstaltung im EST die erneuerbaren Energien (Circular Energy), ähnlich wie die von der Volkswagen AG vorgestellten Pläne der sechs Gigafactories zur Batterieproduktion für Elektroautos. Die dritte Säule der Circular Economy, die digitale Steuerung des Gesamtsystems (Digitalization of Circular Economy), – das zeigte auch diese Veranstaltung – ist derzeit eher eine große Frage als ein Konzept. Man darf wohl vermuten, dass bei einer Veranstaltung mit denselben Personen und in demselben Format in fünf Jahren ganz andere Themen diskutiert würden als heute. 

Weitere Informationen:
www.dgh-ev.org

 

Personen an einem kleinen runden Tisch halten einer Präsentation

In der Aula der TU Clausthal disputierten Humboldtianer und interessierte Gäste über das Thema Circular Economy. Der zweite Tag der Jahrestagung fand unter anderem im Forschungszentrum Energiespeichertechnologien (EST) statt, vor dem Gebäude stellten sich die Teilnehmenden zum Gruppenbild auf (siehe Bild unten). Fotos: DGH

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